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Grußwort

Mit dem BDA Hamburg Architektur Preis, so heißt es in der Auslobung, sollen vorbildliche Bauten im Großraum der Freien und Hansestadt Hamburg ausgezeichnet werden. Der renommierte Preis, der im Zweijahresturnus in diesem Jahr zum achten Mal vergeben wird, soll nicht nur die Leistung der beteiligten Architekten, sondern auch den verantwortungsvollen Part der Bauherren würdigen. Was aber soll ein solcher Preis bewirken?
Sicher geht es nicht nur darum, die Personen – Architekten und Bauherren –, die als Urheber hinter einem ausgezeichneten Bauwerk stehen, herauszustellen. Vielmehr steht das Ergebnis – das Werk – bei einem solchen Verfahren im Mittelpunkt.
Mit seiner Gründung im Jahr 1903 hat sich der Bund Deutscher Architekten auf die Fahnen geschrieben, für die Qualität des Planens und Bauens in Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und Umwelt Sorge zu tragen. Seitdem versucht er auf vielfältige Weise, dieses Ziel zu erreichen. Eines davon sind Veröffentlichungen. Denn wie kann man besser auf Qualität aufmerksam machen als mit ihr zu publizieren?
Um positive Beispiele – also Zeugnisse von besonderer gestalterischer Qualität – herauszufiltern, ist ein Wettbewerb wie der BDA Hamburg Architektur Preis ein probates Mittel. Das Ergebnis bescheinigt zwar kein objektives Ranking aller Bauten, die in den letzten zwei Jahren in Hamburg realisiert wurden. Denn die auswärtige Jury hat zum einen nur die Bauten bewertet, die sich dem Verfahren gestellt haben, und das waren in diesem Jahr 75 Arbeiten. Und zum anderen ist das Urteil jeder Jury immer auch subjektiv trotz allen Bemühens um Objektivität. Aber mit dem Preis lässt sich Qualität im Planen und Bauen fördern, indem die ausgezeichneten Arbeiten als Qualitätsmaßstab Ansporn für neue Projekte sein können. Der Preis soll aber nicht nur Wirkung in Fachkreisen entfalten. Um auch der Öffentlichkeit qualitätsvolle, zeitgemäße Architektur zu vermitteln und sie von deren Leistungen zu überzeugen, ist an den BDA Hamburg Architektur Preis in einem nachgelagerten Verfahren ein Publikums Architektur Preis gekoppelt. In diesem Jahr hat ihn der BDA Hamburg zusammen mit seinem Medienpartner „Hamburger Abendblatt“ ausgelobt. Zur Teilnahme hat die Jury des BDA Hamburg Architektur Preises neun Bauten nominiert. Sie wurden der Öffentlichkeit vorgestellt, und die Leserschaft hat daraus ihre Favoriten ermittelt. 10.788 Leser haben sich an der Abstimmung beteiligt.
Mit den Ergebnissen beider Verfahren sind Aussagen verbunden, die über das individuelle Bauwerk hinaus auf Entwicklungen in unserer Gesellschaft verweisen. Städte stehen heute im globalen Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte und Unternehmen. Sie entfalten ihre Anziehungskraft durch die Qualität ihres Standortes. Der städtische Raum und die ihm innewohnende Lebensqualität spielen dabei eine gewichtige Rolle. Die Stadt als Gesamtheit mit ihrem wirtschaftlichen Fundament und den vielfältigen Angeboten sowie auch ihre Ausprägung als identitätsstiftender Ort übt die gewünschte Anziehungs- und Strahlkraft aus. Ein einzelnes Gebäude mag in der städtischen Gesamtschau zwar vernachlässigbar sein, dennoch kann es mit seinem Angebot für die Nutzer und durch seine architektonische und räumliche Ausprägung zur Stärkung der Identität beitragen und Antworten geben auf aktuelle Themen wie Wohnungsversorgung, Infrastruktur, Nachverdichtung und Nachhaltigkeit. Dass Hamburg diesbezüglich auf einem guten Weg ist, spiegelt sich u.a. in den zahlreichen Umfragen, aus denen die Hansestadt immer wieder als einer der attraktivsten Städte Deutschlands hervorgeht.
In diesem Katalog dokumentieren wir das Ergebnis unseres Architektur Preises. Die ausgezeichneten Bauten machen deutlich, dass sich das Engagement für Baukultur, für gestalterische Qualität für alle Seiten lohnt. Dies zeigt sich verstärkt in der HafenCity und im IBA-Einzugsgebiet. Allein neun der insgesamt 15 Auszeichnungen in den ersten drei Preisrängen stammen aus diesen Quartieren.
Die in Hamburg stets hoch stehende und außerordentliche Substanzqualität der Architektur hat ein breites Fundament: hervorragende Architekten, ambitionierte und sich der Stadt Hamburg verpflichtet fühlende Bauherren und Bauverwaltungen, solide Ausführung sowie die öffentliche Meinung. In dieser guten Gemeinschaft werden wir auch in Zukunft das Projekt der hohen Qualität unseres gebauten Hamburgs weiter bewegen können.
Allen teilnehmenden Architektinnen und Architekten, Bauherren, den Interessierten aus den Behörden, Wohnungsbauunternehmen, dem Medienpartner „Hamburger Abendblatt“ und der sich beteiligenden Öffentlichkeit möchte ich hiermit für ihren Beitrag danken.

Volker Halbach
1. Vorsitzender Bund Deutscher Architekten und Architektinnen BDA der Freien und Hansestadt Hamburg

 

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