Straßenfassade Shanghaiallee
Norbert Minguletz, Frankfurt / M.
Lageplan
Glocke
Norbert Minguletz, Frankfurt / M.
Fassadenkreuz
Norbert Minguletz, Frankfurt / M.
Ansichten
Apsis
Norbert Minguletz, Frankfurt / M.
Kapelle offen
Norbert Minguletz, Frankfurt / M.
Kapelle geschlossen
Norbert Minguletz, Frankfurt / M.
Hoffassade
Norbert Minguletz, Frankfurt / M.
Bauaufgabe: Neubau eines gemischt genutzten Gebäudes mit Kapelle, Gastronomie- und Veranstaltungsflächen (EG), Verwaltung (1.-2. OG), Wohnen (3.-5. OG), Stadtkloster (6. OG) und Dachterrasse
Standort: Shanghaiallee 12-14, 20457 Hamburg-HafenCity
Bauherr: Grundstücksgesellschaft Shanghaiallee HafenCity GbR, Hamburg
Bearbeitung Architekturbüro: Prof. Wolfgang Lorch, Prof. Andrea Wandel; Projektleitung: Florian Götze; Mitarbeit: Dirk Lang, Bruno Di Franco, Kimberly Rubert, Nikolaus Hirsch, Andreas Schmalz, Johannes Vogt
Bauleitung: EvaBau-West, Hamburg
Statik: Weber Poll Ingenieure, Hamburg
Haustechnik: HKP Ingenieure, Hamburg
Fassadenstatik: Ingenieurgemeinschaft Puszies, Hamburg
Akustik: Air Akustik, Hamburg
Brandschutz: Dipl.-Ing. Elser, Hamburg
Bodengutachter: Krauss und Partner, Oldenburg
Prüfstatik: Eggert Lohrmann Partner, Hamburg
Vermessung: SBI, Hamburg
Konstruktion / Material: 8-stöckiger Hochbau: Betonbau, vorgehängte Klinkerfassade
Baufertigstellung: 06/2012
Das Ökumenische Forum ist gleichzeitig Sakralbau und Wohn- und Geschäftshaus. Die einzige Kapelle der HafenCity entstand aus dem Zusammenschluss von 19 christlichen Konfessionen. Neben den öffentlichen Nutzungen im Erdgeschoss beinhalten die Obergeschosse Büro- und Wohnnutzung. Den Abschluss bilden im sechsten Obergeschoss das Stadtkloster und die darüberliegende Dachterrasse. Das Forum verbindet zwei unterschiedliche Typologien miteinander: zum einen das Stadthaus, das sich durch seine Blockrandbebauung selbstverständlich in den städtischen Kontext einfügt, zum anderen ein kirchliches Gebäude mit skulpturaler Prägung, das städtebaulich Akzente setzt. Das Forum reiht sich also ein in die Blockrandbebauung und tanzt zugleich durch seine skulpturale Prägung aus der Reihe. Die drei skulpturalen Prägungen des Gebäudes betonen die religiösen Schwerpunkte Kapelle und Stadtkloster innerhalb des Raumprogramms. Straßenseitig bilden sich der Eingang zur Kapelle und die Lage des Stadtklosters durch konkave Formen in der Fassade ab. Sie sind mit den klassischen Merkmalen christlicher Kirchen, Kreuz und Glocke, besetzt. Hofseitig bildet sich die Apsis der Kapelle konvex ab. Der Eingang zur Kapelle befindet sich prominent im Schnittpunkt zweier städtebaulicher Achsen: Shanghaiallee und Steinschanze. So werden Lohsepark und Ökumenisches Forum visuell und städtebaulich miteinander verbunden.
Wandel Lorch Architekten, Saarbrücken
Das Ökumenische Forum HafenCity ist ein sozialer und urbaner Ort, der viele Funktionen bereithält, vor allem und zuerst aber als städtischer, öffentlicher Raum fungiert. Als solcher muss das Forum erkennbar und sichtbar sein. Diese Aufgabe ist hier mit einer gewissen Leichtigkeit vorbildlich gelöst worden. Mit minimalen Gesten in der Fassade, der Konkavität vorne und der Wölbung hinten, signalisiert das Ökumenische Forum seine Präsenz in der Stadt.
Gleichzeitig geben die Prägungen dem Gebäude eine lebendige und atmende Form, die den symbolischen Gehalt der Religion darstellt. Die klassische Materialität des Klinkers ist hier in einer zeitgenössischen Form zum Einsatz gekommen. Die traditionellen roten Ziegel finden sich im Innenraum der Kapelle sowie im Außenraum, um ein skulpturales Volumen zu schaffen. Besonders interessant wirkt die Lösung des Kapelleninnenraums, in dem raumhohe Türen eine Flexibilität der Nutzung erlauben und die Kapelle ins Foyer erweitern.
Die Jury