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2. Preis: Weltquartier Wilhelmsburg
Gerber Architekten, Dortmund

Bauaufgabe: Entwurf eines neuen Eingangsensembles zum „Weltquartier Wilhelmsburg“ als sozialer Wohnungsbau mit 75 Wohneinheiten in Passivhausbauweise unter Berücksichtigung der städtebaulichen Umgebung und vorgefundenen Materialität
Standort: Weimarer Straße 47-49, 74-78 und Veringstraße 80-84, Hamburg-Wilhelmsburg
Bauherr: SAGA Siedlungs-Aktiengesellschaft Hamburg, Hamburg
Bearbeitung Architekturbüro: Gesamtleitung: Professor Eckhard Gerber; Projektdirektor: Jens Haake; Designdirektor: Hannes Beinhoff; Projektleitung: Britta Küest, Artur Schiebelbein; Mitarbeit: Rüdiger Ameling, Mariella Kiourktsoglou, Diana Vugner, Semra Yüksel, Soudabeh Zerangi u.a.; Bauleitung: Elke Kutschke, Claus-Jürgen Tedt; Management Kosten / Bauabwicklung: Barbara Breitenbach
TGA: KPI Planungsgesellschaft GbR, Berlin
Tragwerk: ISP Ingenieure, Hamburg
Passivhausplaner: IB Rozynski, Hamburg; Heinicke Architekten, Hamburg
Qualitätssicherung: Sumbi Ingenieure, Hamburg
Verblendstatik: Ingenieurgemeinschaft Puszies, Hamburg
Konstruktion / Material: Fassade als zweischaliges Verblendmauerwerk mit Kerndämmung (Mineralwolle); tragende Schale aus großformatigen Kalksandsteinquadern, teilweise aus Beton; Satteldach als Holzsparrenkonstruktion mit Zinkstehfalzdeckung; Holz-/Alu-Fenster und -Türen im Erdgeschoss, Kunststofffenster in den Obergeschossen
Baufertigstellung: 08/2014

2. Preis: Weltquartier Wilhelmsburg
Gerber Architekten, Dortmund

IBA – Weltquartier für interkulturelles Wohnen in Hamburg-Wilhelmsburg Die traditionelle Arbeitersiedlung in dreigeschossiger Zeilenbauweise mit roten Satteldächern wurde von Gerber Architekten durch zwei Neubauten ergänzt, die die baulichen Grundelemente des Bestandes aufgenommen, in den skulpturalen Kopfbaukörpern neu interpretiert und mit den Anforderungen an ein energetisch hocheffizientes Passivhaus verknüpft haben. Insgesamt 75 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe und Wohnform sorgen für einen Wohnmix aus Singles, Paaren und Familien und fördern dadurch die soziale Durchmischung des Weltquartiers für interkulturelles Wohnen. Jede der Wohneinheiten verfügt über eine Loggia, die sich im U-Haus zum Innenhof und im T-Haus zum öffentlichen Park orientiert. Die teilweise in den oberen Etagen vorgelagerten, raumhohen Erker suggerieren das „Sitzen in der Baumkrone“ und verleihen den Wohnungen eine zusätzliche Innenraumqualität. Die innere, parkähnliche Grünzone wird zur urbanen Kommunikationsfläche und ist dadurch eine der wichtigsten Potenziale der Gesamtanlage.

Gerber Architekten, Dortmund

2. Preis: Weltquartier Wilhelmsburg
Gerber Architekten, Dortmund

Locker gruppierte Wohnanlagen unterschiedlichen Typs bestimmen den zentrumsnahen, multikulturellen Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg. Dort befindet sich zwischen Vering- und Weimarer Straße das aus Zeilenbauten der 1930er Jahre bestehende Weltquartier. Zehn dieser Zeilen wurden jüngst renoviert und um schmale Gebäudeschichten mit Außenräumen erweitert, während die zur verkehrsreichen Neuhöfer Straße hin gelegenen Häuserzeilen durch zwei zeichenhafte vier- bis fünfgeschossige Kopfbauten in U- und T-Form ersetzt wurden. Ihre für Hamburg typischen Ziegelfassaden werden belebt durch eine teilweise zurückspringende Sockelzone, unregelmäßig verteilte Fenster, Loggien, metallisch gerahmte Küchenerker und neoexpressionistische Ziegelbänder. Die durchgehenden Wohnungen besitzen Außenräume, die sich auf die Quartierstraßen oder den begrünten Hof öffnen. Das auffälligste Merkmal der beiden minimalistisch klaren Neubauten aber sind die unregelmäßig abgeschrägten, an einen stilisierten Gebirgszug erinnernden Satteldächer ohne Überstand, deren Zacken auf die kleineren Zeilenhäuser verweisen. Die großen Giebel verleihen den Kopfbauten nicht nur eine skulpturale Körperhaftigkeit; sie bieten auch Platz für zusätzliche Wohnungen sowie Abstellräume. Das sozial, städtebaulich und energetisch vorbildliche Ensemble beweist, dass abgeschrägte Dachlandschaften, die sich vom Einheitsbrei der Flachdachkuben abheben, auch in der heutigen Architektur ihre Berechtigung haben.

Die Jury

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